ÖFFNUNGSZEITEN 2024

AHOI KINDER!

Für Kinder von ca. 7-12 haben unsere Matrosen Marinus und Marina ein kostenloses Suchspiel in deutscher Sprache, das sie während des Rundgangs in Begleitung ihrer Eltern machen können! Die Kleinsten, die noch nicht lesen können, bleiben nicht außen vor: für sie gibt’s ein lustiges Bildquiz.

ADRESSE – ANFAHRT – PARKEN

ADRESSE
De Mercuur liegt im Zentrum von Vlissingen, im Dok van Perry. Es ist etwa 250 Meter zu Fuß von der Einkaufsstraße Walstraat und 25 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt.

PARKEN
Sie können in etwa 500 Meter Entfernung vom Schiff auf dem Parkplatz Koningsweg parken. Oder – etwas weiter – im Parkhaus Scheldeplein. Kosten (2024) € 2,= pro Stunde, Höchsttarif: € 10,= pro Tag.

EINTRITT

  • Erwachsene: _____ € 7,=
  • Kinder 4-12 Jahre: € 3,=
    Kinder bis 3 Jahre: kostenlos

  • TIPP: FAMILIENERMÄßIGUNG
    1. Kind KOSTENLOSER Eintritt an Bord des Museumsschiffs Mercuur gegen Vorlage Ihrer Tickets für die Westerschelde-Fähre des betreffenden Tages.
  • Sie können an Bord in bar oder mit Karte zahlen.
  • Wir empfehlen Ihnen, sich die Zeit zu nehmen, Ihren Besuch zu genießen! Es empfiehlt sich, mindestens 1 Stunde einzuplanen.

BARRIEREFREIHEIT & HAUSREGELN

De Mercuur wurde in den 1950er Jahren nach den Standards eines Marineschiffs gebaut. Das bedeutet steile Treppen, niedrige Decken und Schwellen. Leider ist das Schiff daher für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.

  • Mit der Zahlung des Eintrittsgeldes erklären Sie sich mit unseren Hausregeln einverstanden. Hier finden Sie die Besucherordnung
  • Hier die wichtigsten Regeln:
  • Anweisungen unserer Guides sind immer zu befolgen.
  • Treppen sind immer rückwärts zu begehen, wobei Sie sich gut festhalten.
  • Aus Sicherheitsgründen bleiben Kinder unter Begleitung ihrer Eltern.
  • Nur die angezeigten Räume auf dem Schiff sind zugänglich.
  • Fotografieren zu nichtkommerziellen Zwecken ist an Bord gestattet.
  • Die Mercuur ist rauchfrei.
  • Der Besuch des Mercuur erfolgt auf eigenes Risiko.
  • Die Inhaberstiftung haftet nicht für die Folgen von Unaufmerksamkeit oder Nachlässigkeit.

BESUCHERKOMMENTARE (WIR DANKEN!)

Waren schon zweimal dort (2019 und 2023). Wir (Familie mit zwei Jungs, heute 12 und 9 Jahre alt) hatten beide Male viel Spaß dort. Kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen. …

Heute haben wir das Minensuchboot besichtigt. Hier kann man eindrücklich erfahren wie sich das Leben und arbeiten auf See abgespielt hat. Alle Teile des Boots vom Maschinenraum bis hin zur Brücke sind zu besichtigen. Der Eintrittspreis ist auf jeden Fall gerechtfertigt. 👌

1 MINUTE MERCUUR

SEHEN UND ERLEBEN – GESCHICHTE ZUM ANFASSEN

Tauchen Sie ein in die Welt eines niederländischen Marineschiffs aus den 1950er Jahren. ERKUNDEN Sie über 20 RÄUME auf 7 DECKS! * Betreten Sie die Kommandantenkammer * Kabinen der (Unter-)Offiziere * Schlafräume der Mannschaft* Kommandozentrale * SIGNALISIEREN SIE IHREN NAMEN im Funkraum * Steigen Sie in einen der großen Maschinenräume ab und STARTEN SIE DIE MOTOREN * Stellen Sie sich ans Ruder auf der Brücke. * SEHEN Sie, wie Seeminen entschärft wurden und wie das Schiff als Torpedo-Tender den U-Booten half. * Staunen Sie über die riesige Sammlung von Miniaturmodellen von Marineschiffen aus aller Welt! Planen Sie für Ihren Besuch ca. 1-1,5 Stunden ein!

MEHR ERFAHREN ÜBER DIE MERCUUR

Die Mercuur ist ein ehemaliger U-Boot-Tender der Königlichen niederländischen Marine. Es wurde gebaut in den fünfziger Jahren als Minensuchboot. Zwischen 1972 und 1987 war das Schiff als U-Boot-Tender im Einsatz. Nach ihrer aktiven Laufbahn wurde sie als Museumsschiff in Gebrauch genommen.

Die Mercuur liegt im Herzen der alten Marinewerft und befindet sich auf dem Gelände wo später die Werft Königliche Maatschappij De Schelde entstand. Das Schiff liegt im ältesten Trockendock der Niederlande, dem Dok van Perry (genannt nach seinem Architekten, einem englischen Marine-Offizier) aus 1705.

An Bord wird die Geschichte des Schiffes erzählt mit als Schwerpunkten der Minendienst, der Torpedodienst und die besondere Beziehung zwischen der Marine und der Stadt Vlissingen im Rahmen der maritimen Geschichte von Vlissingen.

Indienststelling

AMERIKANISCHE ROOTS

Das Schiff wurde 1952-1954 als Ozeanminensucher in den USA gebaut. Es wurde im Rahmen des Mutual Defense Assistance Programms den Niederlanden zur Ausleihe übertragen. Die Vereinigten Staaten halfen den europäischen Staaten mit dem Wiederaufbau ihrer Streitkräfte. Die Absicht war eine Verteidigung zu bilden gegen den damaligen Ostblock in Zeiten des Kalten Krieges. Die niederländische Marine hatte im Zweiten Weltkrieg schwere Verluste erlitten, menschlich und materiell.

Der Großteil der Flotte war im Kampf verloren gegangen oder nicht mehr einsetzbar. Ein trauriges Beispiel für die hohen menschlichen Verluste war die Schlacht in der Javasee im damaligen Niederländisch-Ostindien, dem heutigen Indonesien. Im Kampf gegen die japanische Flotte fielen damals etwa 900 Opfer und waren zahlreiche Verletzte zu bedauern. In der Schlacht sanken drei niederländische Schiffe.  

Der Wiederaufbau nach dem Krieg ging zunächst langsam voran und das wenige Geld musste mit Vernunft ausgegeben werden. Es wurde ein Anfang gemacht mit dem Bau von einer großen Anzahl Minensuchbooten. Der Ausbau der Minensuchkapazität war lebensnotwendig, denn in der Nordsee hatten die Kriegsparteien hunderttausende Minen gelegt bzw. abgeworfen aus Flugzeugen. Noch bis heute werden Minen gefunden und entschärft. Die Hr.Ms. Onverschrokken –  später Mercuur genannt – kam 1954 nach Holland und wurde jedoch sofort in die Reserveflotte übernommen, auch weil es einen großen Personalmangel gab.  

Das Schiff kam nie vollwertig als Minensuchboot zum Einsatz, was auch für die meisten ihrer fünf Schwesterschiffe galt. Sie wurden später als Unterstützungsschiffe in Minenflottillen eingesetzt. Im Jahre 1972 wurde das Schiff zu einem U-Boot-Tender umgebaut und war bis 1987 unter dem Namen Mercuur aktiv, vor allem in schottischen und norwegischen Gewässern. Das A auf dem Schiffsrumpf (Erkennungsnummer: A 856) steht für das A von Auxiliary, also Hilfsschiff. Ein U-Boot-Tender ist unerlässlich für eine Marine die Torpedos verwendet. Das Schiff wurde mit einem großen Kran ausgestattet, die Übungstorpedos, die am Ende ihrer Laufbahn an die Oberfläche schwemmen, wieder an Bord nehmen und warten. Die Mercuur war immer dabei, wenn es um Torpedoübungen durch U-Boote, Überwassereinheiten, Flugzeuge und Hubschrauber ging. Alles dreht sich dabei um die Feineinstellung der Torpedos und der entsprechenden Torpedoabschussvorrichtungen, sodass diese im Falle eines realen Einsatzes effektiv eingesetzt werden konnten. Darüber hinaus konnte die Mercuur auch als Transportschiff dienen und Ersatztorpedos mitnehmen.

TECHNISCHE DATEN

  • 690 Tonnen Wasserverdrängung
  • 14 Knoten Geschwindigkeit
  • 53 Meter Länge
  • 10,7 Meter Breite
  • 3,2 Meter erlaubter Tiefgang
  • 17,8 Meter Masthöhe

DIE KÖNIGLICHE MARINE UND VLISSINGEN

Die Beziehung zwischen der Marine und Vlissingen stammt aus dem 16. Jahrhundert. Von Anfang an wurde der Wert des Vlissinger Hafens erkannt. Der Hafen wurde nach und nach zur größten Marinebasis im Süden Hollands. Das sahen auch die Engländer ein. Daher erfolgte 1809 ein Angriff um die Marinebasis auszuschalten und einer Invasion französischer Truppen vorzubeugen. Im 19. Jahrhundert wurde aufgrund von Sparmaßnahmen die Marinewerft geschlossen. Die niederländische Marine war seitdem in Vlissingen auf höchstens ein Wachtschiff reduziert.

Das änderte sich während des russisch-japanischen Krieges 1904-1905. Nicht aus Angst vor einem Angriff aber eher um etwaige Waffentransporte über die Schelde von Belgien aus zu kontrollieren. Der Erste Weltkrieg brachte größere Änderungen mit sich. Die Niederlande blieben zwar neutral, doch es oblag der Marine und dem Heer diese Neutralität erzwingen zu können. Vlissingen an der Schelde wurde wieder von größerer Bedeutung und das war klar zu sehen im Straßenbild und in den Häfen, mit mehr Marineschiffen und Matrosen.

Außerdem war inzwischen auch der Bau von U-Booten hier in Vlissingen, auf der Werft De Schelde aufgekommen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Marinekaserne gebaut. Im Hafen lag ein großes Wachtschiff für die Personalausbildung und weitere Kriegsschiffe im aktiven Dienst. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Vlissingen als kriegswichtiges Ziel bombardiert. Dabei sank unter anderem Hr. Ms. Bulgia. Nach 1945 drohte erneut der Abzug der Marine. Die Marinekaserne war durch Kriegsgewalt verloren gegangen, die Personalausbildung wurde abgezogen. Nachdem Ende der 60iger Jahre eine neue Kaserne gebaut worden war wurde Vlissingen allmählich eine der bedeutendsten Stationen des Minendienstes. Der Minendienst wurde in den achtziger Jahren kleiner, zog nach Den Helder um und schließlich sogar nach Zeebrugge.