ÖFFNUNGSZEITEN 2023

MONTAG 11.00-16.00
MITTWOCH 11.00-16.00
DONNERSTAG 11.00-16.00
SAMSTAG
13.00-17.00

AHOI KINDER!

Für Kinder von ca. 7-12 haben wir ein kostenloses Suchspiel in deutscher Sprache, das sie während des Rundgangs in Begleitung ihrer Eltern machen können! Die Kleinsten bleiben bei uns nicht außen vor: für sie gibt’s ein lustiges Bildquiz

WILLKOMMEN AN BORD!

Tauchen Sie ein in die Welt eines niederländischen Marineschiffs aus den 1950er Jahren. Sehen Sie wie die Besatzung an Bord lebte, besuchen Sie die Kommandozentrale, den Funkraum, den Maschinenraum und vieles mehr. Und bestaunen Sie die einzigartige Sammlung von Miniaturmodellen von Marineschiffen. Und: Treffen Sie den berühmtesten Vlissinger aller Zeiten, Michiel de Ruyter!

Planen Sie für einen Besuch ca. 1-1,5 Stunden ein!

EINTRITT

  • Erwachsene: € 7,=
  • Kinder bis 12 Jahre: € 3,=
  • Sie können an Bord in bar oder mit Karte zahlen.

HAUSREGELN

  • Mit der Zahlung des Eintrittsgeldes erklären Sie sich mit diesen Hausregeln einverstanden.
  • Anweisungen unserer Guides sind immer zu befolgen.
  • Aus Sicherheitsgründen bleiben Kinder unter Begleitung ihrer Eltern.
  • Nur die angezeigten Räume auf dem Schiff sind zugänglich.
  • Die Mercuur ist rauchfrei.
  • Der Besuch des Mercuur erfolgt auf eigenes Risiko.
  • Die Inhaberstiftung haftet nicht für die Folgen von Unaufmerksamkeit oder Nachlässigkeit.

ANFAHRT

Die Mercuur liegt im Dok van Perry in der Innenstadt von Vlissingen.

PARKEN

Sie können direkt am Mercuur auf dem Parkplatz Koningsweg parken (erste 3 Stunden kostenlos!) Oder – etwas weiter – im Parkhaus Scheldeplein.

BARRIEREFREIHEIT

De Mercuur wurde in den 1950er Jahren nach den Standards eines Marineschiffs gebaut. Das bedeutet steile Treppen, niedrige Decken und Schwellen. Leider ist das Schiff daher für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.

HINTERGRUNDINFOS ÜBER DIE MERCUUR

GESCHICHTE

Die Mercuur ist ein ehemaliger U-Boot-Tender der Königlichen niederländischen Marine. Es wurde gebaut in den fünfziger Jahren als Minensuchboot. Zwischen 1972 und 1986 war sie als U-Boot-Tender im Einsatz. Nach ihrer aktiven Laufbahn wurde sie als Museumsschiff in Gebrauch genommen.

Die Mercuur liegt im Herzen der alten Marinewerft und befindet sich auf dem Gelände wo später die Werft Königliche Maatschappij De Schelde entstand. Das Schiff liegt im historischen Trockendock “Dok van Perry” (genannt nach seinem Archtitekten, einem englischen Marine-Offizier) aus 1705.

Zahlreiche Ehrenamtliche haben das Schiff seitdem Schritt für Schritt ausgebessert. Die gesamte Haustechnik musste neu installiert werden. An Bord wird die Geschichte des Schiffes erzählt mit als Schwerpunkten der Minendienst, der Torpedodienst und die besondere Beziehung zwischen der Marine und der Stadt Vlissingen im Rahmen der maritimen Geschichte von Vlissingen.

Indienststelling

AMERIKANISCHE ROOTS

Das Schiff wurde 1952-1954 als Ozeanminensucher in den USA gebaut. Es wurde im Rahmen des Mutual Defense Assistance Programms den Niederlanden zur Ausleihe übertragen. Die Vereinigten Staaten halfen den europäischen Staaten mit dem Wiederaufbau ihrer Streitkräfte. Die Absicht war eine Verteidigung zu bilden gegen den damaligen Ostblock in Zeiten des Kalten Krieges. Die niederländische Marine hatte im Zweiten Weltkrieg schwere Verluste erlitten, menschlich und materiell.

Der Großteil der Flotte war im Kampf verloren gegangen oder nicht mehr einsetzbar. Ein trauriges Beispiel für die hohen menschlichen Verluste war die Schlacht in der Javasee im damaligen Niederländisch-Ostindien, dem heutigen Indonesien. Im Kampf gegen die japanische Flotte fielen damals etwa 900 Opfer und waren zahlreiche Verletzte zu bedauern. In der Schlacht sanken drei niederländische Schiffe.  

Der Wiederaufbau nach dem Krieg ging zunächst langsam voran und das wenige Geld musste mit Vernunft ausgegeben werden. Es wurde ein Anfang gemacht mit dem Bau von einer großen Anzahl Minensuchbooten. Der Ausbau der Minensuchkapazität war lebensnotwendig, denn in der Nordsee hatten die Kriegsparteien hunderttausende Minen gelegt bzw. abgeworfen aus Flugzeugen. Noch bis heute werden Minen gefunden und entschärft. Die Hr.Ms. Onverschrokken –  später Mercuur genannt – kam 1954 nach Holland und wurde jedoch sofort in die Reserveflotte übernommen, auch weil es einen großen Personalmangel gab.  

Das Schiff kam nie vollwertig als Minensuchboot zum Einsatz, was auch für die meisten ihrer fünf Schwesterschiffe galt. Sie wurden später als Unterstützungsschiffe in Minenflottillen eingesetzt. Im Jahre 1972 wurde das Schiff zu einem U-Boot-Tender umgebaut und war bis 1987 unter dem Namen Mercuur aktiv, vor allem in schottischen und norwegischen Gewässern. Das A auf dem Schiffsrumpf (Erkennungsnummer: A 856) steht für das A von Auxiliary, also Hilfsschiff. Ein U-Boot-Tender ist unerlässlich für eine Marine die Torpedos verwendet. Das Schiff wurde mit einem großen Kran ausgestattet, die Übungstorpedos, die am Ende ihrer Laufbahn an die Oberfläche schwemmen, wieder an Bord nehmen und warten. Die Mercuur war immer dabei, wenn es um Torpedoübungen durch U-Boote, Überwassereinheiten, Flugzeuge und Hubschrauber ging. Alles dreht sich dabei um die Feineinstellung der Torpedos und der entsprechenden Torpedoabschussvorrichtungen, sodass diese im Falle eines realen Einsatzes effektiv eingesetzt werden konnten. Darüber hinaus konnte die Mercuur auch als Transportschiff dienen und Ersatztorpedos mitnehmen.

TECHNISCHE DATEN

  • 690 Tonnen Wasserverdrängung
  • 15 Knoten Geschwindigkeit
  • 53 Meter Länge
  • 10,7 Meter Breite
  • 3,2 Meter erlaubter Tiefgang
  • 17,8 Meter Masthöhe

DIE KÖNIGLICHE MARINE UND VLISSINGEN

Die Beziehung zwischen der Marine und Vlissingen stammt aus dem 16. Jahrhundert. Von Anfang an wurde der Wert des Vlissinger Hafens erkannt. Der Hafen wurde nach und nach zur größten Marinebasis im Süden Hollands. Das sahen auch die Engländer ein. Daher erfolgte 1809 ein Angriff ium die Marinebasis auszuschalten und einer Invasion französischer Truppen vorzubeugen. Im 19. Jahrhundert wurde aus Einschränkungsgründen die Marinewerft geschlossen. Die Anwesenheit beschränkte sich auf ein immer kleineres Wachtschiff und manchmal sogar gar kein Schiff.

Das änderte sich während des russisch-japanischen Krieges 1904-1905. Nicht aus Angst vor einem Angriff aber eher um etwaige Waffentransporte über die Schelde von Belgien aus zu kontrollieren. Der Erste Weltkrieg brachte größere Änderungen mit sich. Die Niederlande blieben zwar neutral, doch es oblag der Marine und dem Heer diese Neutralität erzwingen zu können. Vlissingen an der Schelde wurde wieder von größerer Bedeutung und das war klar zu sehen im Straßenbild und in den Häfen, mit mehr Marineschiffen und Matrosen.

Außerdem war inzwischen auch der Bau von U-Booten hier in Vlissingen, auf der Werft De Schelde aufgekommen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Marinekaserne gebaut. Im Hafen lag ein großes Wachtschiff für Personalausbildung und im Hafe lagen immer Kriegsschiffe im aktiven Dienst. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Vlissingen als kriegswichtiges Ziel bombardiert. Dabei sank unter anderem Hr. Ms. Bulgia. Nach 1945 drohte erneut der Abzug der Marine. Die Marinekaserne war durch Kriegsgewalt verloren gegangen, die Personalausbildung wurde abgezogen. Nachdem Ende der 60iger Jahre eine neue Kaserne gebaut worden war wurde Vlissingen allmählich eine der bedeutendsten Stationen des Minendienstes. Der Minendienst wurde in den achtziger Jahren kleiner, zog nach Den Helder um und schließlich sogar nach Zeebrugge.